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Ist das euer Ernst?

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Flüchtlinge

KOLLEKTIV – das neue Manuskript

… natürlich noch lange nicht fertig. Aber zum ersten Rein-Lesen bei der freebooks meiner Homepage.

Viel Spaß damit!

And the winner is – HAMAS ?

Am 7. Oktober 2023 fielen Kämpfer der Hamas auf israelisches Gebiet ein, töteten und entführten Menschen.

Wie die Meisten war ich im ersten Moment erschrocken über diese Tat und ihre Sinnlosigkeit. Später weniger über die Tat an sich – denn es war klar, dass jedes Fass einmal überlaufen oder zerspringen wird – als viel mehr über das, was dadurch ausgelöst wurde. Nämlich der massive Gegenschlag der israelischen Streitkräfte.

Aber die Hamas-Führung hätte doch wissen müssen, dass diese Aktion nur noch mehr Leid und Gewalt gegen die palästinensische Bevölkerung nach sich ziehen würde.

Ging vielleicht etwas schief? War das von der Hamas gar nicht so geplant?

Inzwischen wissen war, dass es genau so geplant war, auch wenn die israelische Führung zu den inzwischen bekannt gewordenen Plänen beharrlich schweigt. Eine Übung, die sie in den letzten Jahren des Aufstandes der Bevölkerung gegen Netanjahu perfektioniert hat.

Wie konnten die Führer der Hamas nur so dumm und gleichgültig sein!

1400 Israelis tot und vielleicht 250 entführt – dafür sterben jetzt zehn- oder vielleicht bald hunderttausende Palästinenser? Männer, aber auch Frauen und Kinder und Alte?

Was haben die sich dabei nur gedacht?!

Und dann gab mir Präsident Netanjahu selbst die Antwort.

Als er erklärte, die israelische Armee werde alle Kämpfer der Hamas neutralisieren. Alle ihre Führer, alle ihre Verbündeten. Und dafür sorgen, dass sich die Hamas niemals wieder erheben würde.

Mit gutem, israelischem Recht.

Doch das bedeutet auch, dass nicht nur die aktiven Kämpfer sondern auch alle, die einmal Kämpfer werden könnten oder die Bewegung unterstützen (könnten) ’neutralisiert‘ werden müssen. Sonst wäre ein neuerliches Erstarken nicht zu verhindern.

Ich erspare mir im Detail durch zu denken, welche Ausmaße diese Säuberung eigentlich annehmen müsste. Sagen wir einfach – praktische alle Teile des palästinensischen Volkes.

Doch schon jetzt regt sich Unmut bei den Unterstützern Israels über die Vorgangsweise im Gazastreifen. Zu unrecht, meines Ermessens. Denn in einem so dich bevölkerten Gebiet kann man nicht zwischen harten, militärischen Zielen, weichen Zielen und Zivilbevölkerung unterscheiden. Jede Kugel, jede Granate trifft alle Teile der Bevölkerung. Schuldige und Unschuldige. Dessen war sich die israelische Armee – und auch ihre Verbündeten – sicherlich durchaus bewusst.

War es vielleicht Ziel der Hamas-Führung, abertausende Zivilisten zu opfern um das israelische Militär und damit Israel als blind wütende, nach Blut und Genozid hechelnde Unmenschen darzustellen? Bloß zu stellen? Ihnen die Unterstützung ihrer Verbündeten zu entziehen. Und im weiteren die – machen wir uns nichts vor – latent vorherrschende antisemitische Stimmung in den westlichen Ländern zu schüren?

Wenn das wirklich das Ziel der Hamas war, dann sind sie auf dem besten Weg dieses Ziel zu erreichen. Zumal die israelische Armee sich in eine Position manövriert hat, aus der sich nicht mehr heraus kommt. Zurück kann sie nicht mehr. Weiter zu machen bedeutet noch viel mehr Blut und Leid und Kritik. Und weiter zu machen als Verbündete der Zivilbevölkerung gegen ein paar gewalttätige Irre – diese Option hat israels Regierung schon lange verspielt.

Und so politische unkorrekt Kritik an Israels Führung ist – gefallen lassen muss sie es sich doch. Denn heute erntet das israelische Volk die bitteren Früchte der grenzenlos dummen und arroganten Politik ihrer Regierungen der letzten Jahrzehnte. Niemand könnte ernsthaft glauben, dass die Unterdrückung, Demütigung und Knechtschaft, welche die heute lebenden Palästinenser seit ihrer Geburt erfahren haben, nicht irgendwann zu einem Ausbruch führen würden. Gut, vielleicht geschickt gesteuert von anderen Mächten, aber der Ausbruch an sich war unvermeidlich. Weil Menschen so sind. Alle, egal ob Israelis oder Palästinenser. Sie alle verdienen ein halbwegs gesichertes Leben und eine Perspektive für die Zukunft. Wer das nicht hat, der erkämpft es sich. Wenn es sein muss mit Bombe und Messer. Für sich und für andere.

(Denn bisher hat es noch niemand gewagt zu hinterfragen, warum so viele Frauen und Kinder in israelischen Gefängnissen sitzen, die nun gegen Geiseln des 7. Oktober ausgetauscht werden. Waren auch sie Geiseln? Denn verurteilte Verbrecherinnen tauscht man nicht aus.)

Die Wahrheit aus dem 7. Oktober 2023 – das Warum, Wieso und Wie – ist wie immer viel zu komplex um sie in vollem Umfang erfassen zu können.

Die Lehre daraus ist aber klar – behandele andere so, wie du an deren Stelle behandelt werden wolltest. Tust du das nicht, dann überlege, was du an deren Stelle tun würdest. Und dann fürchte dich vor dir.

Wahl NÖ 2023

Ein klarer Trend zeichnet sich ab – je weniger Asylanten und Flüchtlinge in einer Gemeinde sind um so höher ist die Zahl der Wähler jener Partei, welche auch eine sofortige „Entsorgung der Fremden“ dringt. Oder – je mehr Flüchtlinge man in seinem Umfeld hat, um so leichter sieht man, dass es sich nicht nur um geifernde Monster handelt, sondern, dass da auch echte Menschen dabei sind.

Menschen, die dringend arbeiten wollen (aber nicht dürfen) während die Wirtschaft zusammen bricht, weil sie niemanden findet, der arbeiten will (und darf).

Vielleicht sollte Österreich doch Louisiana werden – aber den haben die Nationalisten ja auch umgebracht.

Wir müssen immerfort Deiche des Mutes bauen gegen die Flut der Furcht.	   
-   Marthin Luther KING

Gewalt der Straße

Folgendes Bild:

Ein Mann stürmt mit einem Messer bewaffnet durch die Innenstadt. Sieht seine Frau mit Kind und stürzt auf sie los, das Messer hoch erhoben.

Ein anderer Mann stellt sich ihm in den Weg, schlägt den Angreifer nieder, wird selbst verletzt.

Nun kommt die Polizei.

Sie helfen dem Angreifer hoch und lassen ihn mit dem Messer weiter laufen, den Verteidiger nehmen sie fest. Auf die verwunderte Frage der Mutter, was das denn soll erhält sie die Antwort, dass der Angreifer ja ein beachtliches, finanzielles Interesse an der Verletzung anderer Menschen habe und dass der Verteidiger ihn in der Ausübung seiner finanziellen Interessen behindert habe. Daher muss der Verteidiger in Gewahrsam genommen und bestraft werden.

Streng betraft, wie eine führende Politikerin fordert.

Ein unglaubwürdiges Scenario?

Keineswegs, so ähnlich passiert es fast täglich auf unseren Straßen.

„Beträchtliche, finanzielle Interessen“ stehen im breiten Umfang dem Überleben der Menschen, und damit der heutigen Kinder, entgegen. Und jene Teile der Bevölkerung, welche aufbegehren, welche den Versuch machen, dies Schädigung aufzuzeigen und nach Kontrolle und Schutz rufen – die werden mit Staatsgewalt zum Schweigen gebracht.

Mikl-Leitner fordert sogar „strengere Strafen bis hin zum Kerker“.

Während Sie selbst Fraking im Marchfeld fördert und damit den Grundwasserspiegel um vorauss. mehrere Meter absenkt. Wer benötigt schon Gemüse, wenn er/sie eine Provision erhalten kann?

(Dass die Landeshauptfrau ein persönliches, beträchtliches, finanzielles Interesse an der Zerstörung der Landes und der Lebensgrundlage hat, ist eine böswillige Behauptung und kann keineswegs bewiesen werden!)

Ich persönlich glaube es auch nicht, ich glaube viel eher, sie ist so dumm, dass sie die kurzfristigen Folgen ihrer Taten nicht sehen kann, weil sie nicht in ihr Weltbild passen. Ein blinder Fleck, den sie mit den meisten Menschen gemeinsam hat.

Hindert der Staat diejenigen am Protest, welche Angst haben, wird sich diese Angst aber anders manifestieren.

Wenn friedlicher Protest nicht greift, werden die Menschen zu nicht friedlichem Protest finden. Ist so, war immer so.

Nicht friedlicher Protest sollte aber jedenfalls verhindert werden denn er macht alles nur schlimmer und verhärtet zumindest die Fronten.

Man kann diesen Protest auch ganz einfach verhindern – indem man heute nicht nur jammert und verspricht sondern – arbeitet.

Ja, ich weiß, die Forderung an Politiker und Entscheidungsträger zu ARBEITEN ist unmoralisch (und völlig sinnlos).

1943 = 2043 = ?

1943 war es so weit, dass Kriegsflüchtlinge, so genannte ‚Ausgebombte‘ in den Randgebieten und in abgelegenen Regionen Unterkunft fanden. Menschen waren das, die von einen Augenblick auf den anderen alles verloren hatten. Menschen, deren Welt umgekrempelt worden war, entwurzelte Menschen, ohne den Funken einer Ahnung, was die Zukunft für sie bereit halten würde.
Per Notverordnung quartierte man diese Menschen in leer stehende Häuser ein. In leere Wohnungen, aber auch in leere Zimmer oder in einzelne Betten, die gerade nicht benötigt wurden. Dicht an dicht drängten sich die Menschen in den sogenannten sicheren Gebieten. Ständig in der Angst, dass die Katastrophe ihnen folgen würde. Mit dem Raum wurde aber auch die Nahrung knapp, Trinkwasser und medizinische Versorgung. Die Beschränkungen durch den Krieg wurden durch die Flüchtlingswellen der Menschen, die vor dem Krieg flohen noch verschärft.

2043 wird es so weit sein, dass Klimaflüchtlinge, so genannte ‚Ausgebootete‘ in den Randgebieten und in abgelegenen Regionen Unterkunft fanden müssen. Menschen werde das sein, die von einen Augenblick auf den anderen alles verloren haben. Menschen, deren Welt umgekrempelt worden ist, entwurzelte Menschen, ohne den Funken einer Ahnung, was die Zukunft für sie bereit halten wird.
Per Notverordnung quartiert man diese Menschen in leer stehende Häuser ein. In leere Wohnungen, aber auch in leere Zimmer oder in einzelne Betten, die gerade nicht benötigt werden. Dicht an dicht drängen sich die Menschen in den sogenannten sicheren Gebieten. Ständig in der Angst, dass die Katastrophe ihnen folgen wird. Mit dem Raum wird aber auch die Nahrung knapp, Trinkwasser und medizinische Versorgung. Die Beschränkungen durch den Klimawandel werden durch die Flüchtlingswellen der Menschen, die vor dem Krieg fliehen noch verschärft.

Es ist nicht relevant, ob dieser Wandel der Umwelt von Menschen gemacht wurde oder eine Teil eines natürlichen Zykluses ist.
Er ist.
Seit wohl mehr als 20 Jahren schreibe ich in meinen Posts und meinen Büchern darüber, dass diese Zivilisation der westlichen Konsumkultur unter gehen wird. Und es ist auch kein gutes Gefühl sagen zu können – ‚ich hab‘ es euch ja gesagt‘.
Aber ich sage auch zum wiederholten Male, dass nicht die Menschheit untergehen wird. Nur – wieder einmal – eine Zivilisation.
Es wird also Zeit sich darauf zu besinnen, welche Möglichkeiten nun der Homo Sapiens Sentiens hat.
Was die nächsten Schritte im stürmischen Wind des Wandels sein sollen und müssen.

Apropos Wandel:
„Mein größer Fehler ist wohl, dass ich mich immer wieder dazu hinreißen lasse, zu glauben, es gäbe etwas von Bestand.“

Not – Wendigkeit

Es gibt in den U-Bahn-Zügen Wiens Durchsagen, welche die Menschen um Achtsamkeit ersuchen, weil „andere Menschen Ihren Sitzplatz vielleicht notwendiger brauchen“.
Ja? Und?
Jemand benötigt etwas aus meinem Besitz notwendiger als ich.
Das ist jetzt wirklich nicht neu.
Meine dicke Jacke würde der Mann, der jeden Tag auf der Parkbank schläft, notwendiger brauchen als ich. Und braucht eine Mutter mit Säugling nicht die Wohnung mit Bad notwendiger als ich?
So gut wie für alles, was ich besitze, gibt es jemanden, der dieser Dinge notwendiger bedürfen würde – aber ich denke nicht daran, meinen Besitz aufzuteilen. Warum also, sollte ich meinen Sitzplatz her geben?
Und, was für eine Ideologie steckt da dahinter?
Soll ich vielleicht mit afrikanischen Flüchtlingen meine Sozialhilfe teilen?
Gehen diese Leute bei den öffentlichen Verkehrsbetrieben Wiens wirklich davon aus, dass die Menschen untereinander teilen und sich helfen?
Ist das schon linksradikales Gutmenschen-Tum? Oder nur europäische Christlichkeit?
Nun, die Realität der Welt sieht anders aus.
Was wir Menschen der reichen, westlichen Welt verteilen, dass sind bestenfalls Krümel unseres Besitzes. Ob man das jetzt christliche Charitas, islamisches Sadaqah, buddhistisches Dana nennt – Almosen zu geben ist in jeder Religion Pflicht (sic!), aber „Almosen geben“ ist weit davon entfernt zu „teilen“. Und vor „Notwendigkeiten“ verschließen wir erfolgreich die Augen, denn würden wir die Notwendigkeit der Welt sehen (und handeln), dann wären viele der Mächtigen dieser Welt nicht mehr dort, wo sie heute sind.

In einer Welt wie dieser, die Tag für Tag mehr zerreißt fällt mein Blick auf einen vergessenen Schriftsteller, der da (über andere Zeiten) geschrieben hat:

Unsere Menschen haben ein gutes Herz und eine große Seele. Sie lachen und weinen und arbeiten. Sie singen Lieder und sind arm. Sie schweigen und sie beten manchmal, daß alles anders wird. Und die Mächtigen in allen Ländern der Erde wissen: Eines Tages wird das Beten aufhören. Und dann haben sie ausgespielt.     Johannes Mario Simmel

Warum Europa den Flüchtling so fürchtet

Das Gefühl liegt irgendwo zwischen dem applaudierenden Gutmenschen und der panischen Familie, die sich in ihrem Haus verschanzt.
Die Asylpolitik schwankt zwischen Merkel und Macorn – die am Liebsten alle Flüchtlinge in Jobs stecken würden um das BIP zu erhöhen – und zwischen Seehofer und Orban – die am Liebsten alle Flüchtlinge vor die Grenzen stellen würden. Und gleich noch ein paar mit, die schon länger hier und unbequem sind.
Die Medien pendeln zwischen dem arbeitsscheuen Sozialschmarotzer, der von unseren Steuern lebt und dem gierigen Kontrahenten, der uns unseren Job wegnimmt.

Alles Bilder, die Angst schüren.
Mal abgesehen davon, dass all dies tatsächlich stimmt – und alles falsch ist. Weil es „den Flüchtling“ eben so wenig gibt wie „den Deutschen“ – aber es gibt tatsächlich EINEN Punkt, an dem sich die Flüchtlinge von den Europäern unterscheiden.

Was man über alle Flüchtlinge gleichermaßen sagen kann, ist, dass sie geflüchtet sind. Der Grund kann unterschiedlich sein, doch Angst um ihr Leben, Angst davor, sein Leben nicht ausleben zu können, Angst um sein wirtschaftliches Fortkommen ist immer ein Grund. Sie alle sind geflüchtet, weil sie dort, wo sie waren, nicht so leben konnten, wie sie es wollten. Also haben sie die Initiative ergriffen, sind das Risiko eingegangen und haben sich einer vollkommen neuen Situation gestellt.
Initiative ergreifen!
Risiken eingehen!
Sich Herausforderungen und neuen Situationen stellen!
Das alles kann „der Europäer“ (und auch „die Europäerin“!) kaum mehr. Ja, wenn man sich die Gutmenschen und die Panikschieber ansieht, so erkennt man zumeist, dass die Menschen mit der meisten Angst jene sind, welche auch in ihrem Leben den Status Quo verherrlichen und ’nur nichts ändern‘ wollen. ‚Soll nur nicht schlechter werden, als es ist‘ – so die gängige, österreichische Aussage.
Von ‚besser werden‘ keine Rede.

Die Angst vor dem Flüchtling ist also – es tut mir leid – in erster Linie das Unbehagen über die eigenen Unfähigkeit und Trägheit. Die Angst davor, sich dem Wettbewerb zu stellen, eine Herausforderung anzunehmen und sich auf neue Situationen einstellen zu müssen.

All dies wären Qualitäten, die Europa im internationalen Wettstreit dringend benötigen würde, während China unsere Wirtschaft langsam unterwandert, russische Oligarchen Entscheidungsträger aufkaufen und die USA sich immer mehr in den Schmollwinkel zurück zieht. Da müsste Europa selbst aufstehen, Präsenz und Initiative zeigen. Doch Europa wird polnisch, versteckt sich in weihrauchgeschwängerten Kirchen und lässt nicht nur die christliche Caritas vor geschlossenen Türen verrecken.

Aber die Tore Europas werden nicht geschlossen bleiben.
Und weil eine unkontrollierte Einreise ebenso dumm ist wie der Ausverkauf von Wissen und Technologie, wird das Ergebnis der „Flüchtlingskrise“ sein müssen, dass die Europäer sich von ihren fetten Hintern erheben und selbst wieder Risiken eingehen, Initiative zeigen und sich der Situation stellen.

Weil es nicht reicht im Fernsehsessel zu sitzen. Weil wir danach streben müssen, besser zu werden, wenn wir unseren Status halten wollen.

Unbequem? Ja, vielleicht.
Notwendig? Ja, sicher!

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